Sonntag, 25. Mai 2014

Wunderweltwunder



Liebe Menschen!

jaja, wiedermal hab ich ein Schreibtief, aber immer viel Aektschn und viel unterwegs, daher. Jetzt halte ich mich kurz (damit ich noch was zu erzaehlen hab wenn ich heimkomme) und erzaehl euch kurz wies weiterging mit vielen vielen Fotos. 

Ja von Arequipa in Peru startete ich weiter in Richtung Cusco, mit dem Ziel eine 5 taegige Wanderung (den Salkantay Trek) zu machen und am Tag 5 den Machu Pichu zu bestaunen... So wanderte ich los in leider einer recht grossen Gruppen an Leuten, aber die Gegend rund um Cusco ist halt einfach das Haupttouri-Ziel Suedamerika. Dennoch war die Wanderung irreschoe. Wir wanderten durch einsame Taeler und schlugen unser 1. Camp auf 3800 Meter auf. Die Nacht war sternenklar jedoch bitterkalt, und die Hoehe war fuer mich auch eindeutig spuerbar... Damits nicht ganz so arg ist weckten uns unsere fuersorglichen Koeche jeden Morgen und brachten bruehend heissen Kokatee ins Zelt. Am Tag 2 ueberquerten wir den Salkantay Pass auf 4600 m am Fusse des Salkantay - Gletschers... surreale Landschaft und atemberaubende Ausblicke, jedoch ganz schoen anstrengend auf dieser Hoehe zu wandern. Unser Guide empfahl uns fleissig Koka-Blaetter zu kauen, und das half wirklich gegen Anstrengung, Hunger und die Hoehe. Talauswaerts wanderten wir weiter ins naechste Camp und auch am 3. Tag mussten wir ueber 20 km zuruecklegen. Ja und dann hatte ich leider ein wenig Pech und musste die Wanderung am Tag 3, noch bevor ich auch nur in Naehe des Machu Pichus war abbrechen wg. schlimmeren Bauchproblemen, und so kehrte ich allein und mit hohem Fieber zurueck nach Cusco um mich auszuruhen. Weil mich das Wandern aber mehr freut als ueberlaufene Touri-Hotspots war ich auch damit recht zufrieden, und der Machu Pichu kann mir gstohlen bleiben...

Hier ein paar Eindruecke aus Cusco und von der Wanderung:












Von Cusco aus versuchte ich dann so schnell wie moeglich nach Bolivien, an den Lago Titicaca zu kommen, denn dort wollte ich gerne meinen Geburtstag mit vielen lieben Menschen feiern... und so kams auch. Hatten uns in einem bunten Haueschen mit Garten direkt am Titicacasee eingemietet und dort vebrachte ich ein feines Geburtstagswochenende mit Matze, Caro, Charly und noch anderen lieben Menschen aus unserem Hostal. Mein Geburtstagswunsch ging auch in Erfuellung und so gigen wir im Schwanentretboot Tretboot fahren im Sonnenuntergang am Titicacasee :-)




An diesem Wochenende war auch grosses Festival in der Copacabana zu Ehren der Virgen de la Colquepata... Wie die BolivianerInnen  feiern konnten das durften wir dann Hautnah miterleben... Bis in die Morgenstunden feierten wir mit den Locals, tanzten, sangen und lachten und hatten in innerhalb kuerzester Zeit viele neue bolivianische FreundInnen. 





Weil so gemuetlich war blieben wir ein wenig auf der Copacabana haengen, denn eigentlich wollten wir schon viel frueher losstarten auf die Isla del Sol, wo die Magie dieses unendlichen Titicacasees erst so richtig zum Vorschein kann. Der See ist so gross, dass man das Ende nicht sieht, die Farben auf dieser Hoehe so intensiv, und die Sonnenuntergaenge apokalyptisch. Die Isla del Sol ist leider auch ein beliebtes Touristenziel, so fuhren wir zuerst in den eher ruhigeren Norden der Insel, wo man das Gefuehl hat, die Uhren sind stehengeblieben und wir befinden uns im Mittelalter.... Am Tag 2 wanderten wir von den Norden in den Sueden und verbrachten dort nochmal eine Nacht am See und tranken guten Wein (wiiiieee lange hab ich keinen Wein mehr getrunken, doch in Bolivien gibt es zum Glueck Weinberge!) :-)







Von der Isla del Sol aus duesten Matze, Caro, Charly und ich den Titicacasee entlang weiter in Richtung La Paz. La Paz, der hoechste Regierungssitz der Welt, eine umwerfende Stadt auf atemraubenden 3600 m Seehoehe. Steile Strassen mit viel Lebendigkeit, viel Verkehr, Abgase, viele viele Laeden mit bunter Alpacakleidung und endlos vielen Touri-Souvenirs. Man merkt sofort dass Bolivien das Land mit dem groessten Anteil von Indigenas in Suedamerika ist ( glaub 50 % ) auf den Maerkten und in den Strassen sieht man bunte Cholitas mit langen schwarzen Zoepfen, Hueten (deren Position ihren Beziehungsstatus veraet) und mit bis zu 7 Lagen Roecken uebereinander... demensprechend voluminoes wirkt das dann, ist allerdings Schoenheitsideal hier. Unser Hostal war direkt am Hexenmarkt situiert, wo zahlreiche "Hexen" Puelverchen und Kraeuterchen, sowie Gluecksbringer, Opfergaben etc anbieten. Eine spannende Stadt, zu komplex um in Worte zu fassen. Hier ein paar Eindruecke.






Hier verbrachten wir einige Tage, gingen Einkaufen, in Museen, spazierten durch die Strassen, lernten nette Leute kennen, stuerzten uns in Partynaechte etc etc. In der Umgebung von La Paz liegt die Cordillera Real, ein Gebirgszug der Anden, wo Caro und ich eigentlich den "Pico Austria" (5200m) besteigen wollten, waehrend sich Matze bereits am Huayna Potosi (6088 m) herumschlug. Leider wurden wir am Weg dorthin sehr fies ausgeraubt und weil Caro alle Wertsachen, Pass etc. geklaut wurde, mussten umkehren. Auch die weiteren 2 Versuche den Berg zu besteigen scheiterten einmal wg. Krankheit, einmal wg. Wetter/Ausruestung. So muss ich halt ein anderes Mal herkommen um auf den Pico Austria zu steigen :-) 

Unser naechstes Abenteuer fuehrte uns in den bolivianischen Urwald, nach Rurrenabaque. Eine aeusserst spektakulaer-gefaehrliche (zu Beginn die Death-Road entlang, aber erst danach wurde es eigentlich richtig wild!)  und langwierige Busfahrt (24h) brachte uns in dieses kleines Urwaldstaedtchen, von wo aus wir mit unseren neuen Freunden Ruth und Timo eine Tour in die Pampas machten. 

der Ausblick vom Bus, und die Panne (als wir losfuhren war der Bus noch ganz) 




Das Gebiet heisst wirklich "Las Pampas" und ist bekannt dafuer, dass man mit oekofreundlichen Touren jede Menge Urwaldbewohner sichten kann. So lebte in unserem Hinterhof der Kaimane "Benito", neben ihm schwam ein hochgiftiger Rochen, und am Weg zum Klo stolperten wir gelegentlich ueber Taranteln. Wir wurden morgendlich von den lauten Rufen der Bruellaffen geweckt, beobachteten Aligatoren, Capuccinoaeffchen, Faultiere, Tukane, Straussenvoegel (und zahlreiche weitere), schwamen mit rosaroten Delfinen und gingen Pyranhia fischen. Eines der Highligts war auch die Suche nach der Anaconda... wo wir 2 Stunden in Gummistiefeln durch das Moor stapften und die Anaconda ZUM GLUECK nicht fanden, nur ihr Zuhause.










Die verzweifelte Suche nach der Anaconda: 




Weil die Hinfahrt echt wild war, und wir 2 tagelang an Blutstau in den Beinen litten wurde zurueckgeflogen mit einem winzig kleinen Buschflugzeug. Zuerst mussten aber erst noch die Wildschweine von der Landebahn verscheucht werden, bevor es losging und wir nach 45min schon am ueber das Altiplano flogen und in El Alto / La Paz landeten. Noch 2-3 Tagen in La Paz und heute frueh kamen wir hier in Uyuni an. Es ist bitterkalt, sodass bei der Nachtfahrt sogar die Fenster einfroren. Morgen gehts los in die Salzwueste ·"Salar de Uyuni" fuer 2 Tage. 

Ich freu mich drauf, und hoffe dass euch meine Fotos gefallen!

Es geht mir gut soweit und ich schick euch ganz liebe Gruesse aus Bolivien

eure Kristin 

Donnerstag, 24. April 2014

endlich Anden!


Last Stop: San Agustin in Kolumbien

Ja und mittlerweile sitz ich schon in Suedperu und freu mich drauf heute Nacht noch nach Cusco und dann auf den Machu Pichu aufzubrechen.

Hab mein Reisetempo etwas erhoeht, weil es riesige Distanzen (von Kolumbien bis Suedperu) zu ueberwinden gab. So bin ich von San Agustin weitergestartet in Richtung Mocoa, einem kl. Ort im Sueden Kolubiens. Man nennt Mocoa auch "das Ende der Welt" oder "das Tor zum Amazonas" ... weil es einer der letzten groesseren Orte vor dem endgueltigen Dickicht des Amazonas in Suedkolumbien ist. Das Gebiet war vor einigen Jahren noch relativ unsicher, wg. hoeher Guerillaaktivitaet, mittlerweile kann man dort getrost hinreisen, doch die traurige Realitaet von dieser Region "Putomayo" holt einen schon am Weg dorthin ein... auf der Strasse von San Agustin nach Mocoa  rollten uns un-un-unzaehlige riesige Oeltrucks entgegen. Die Region ist reich an Bodenschaetzen und seit ein paar Jahren treiben hier kanadische Konzerne ihr Unwesen, beuten Land und Leute aus, in Zusammenarbeit mit Guerillas UND Paramilitaers... welche sie dafuer bezahlen indigene Staemme zu vertreiben zu bedrohen etc... eine traurige Realitaet, geduldet bzw. gefoerdert von Kolumbiens Regierung.

Diese spannende Geschichte und noch viel mehr hat uns Merced erzaehlt, eine ehemalige linkspolitische Aktivistin, mittlerweile hat sie sich mit ihrem Mann, welcher Schamane ist, im Gruenen niedergelassen. Wir verbrachten den ganzen Abend mit ihr, fuehrten interessante Unterhaltungen, sie bekochte uns, als waeren wir ihre eingenen Kinder... etc etc. Schoen wenn man als Gringa doch ein bisschen Einblick in das Leben der Leute bekommt..

Hier ein paar Eindruecke aus Mocoa... Vorallem von den Wanderungen zu den Wasserfaellen dort.







Ja und dann hiess es fuer mich, nach 2 Monaten, wieder raus aus Kolumbien. Ich habe die Zeit dort sehr genossen, die unglaubliche Freundlichkeit und Offenheit der Menschen (wobei ich manchmal schon genug hatte vom Smalltalk) und bin froh einen Einblick in dieses vielfaeltige Land bekommen zu haben. Ich moechte erwaehnen, dass ich als Touristin in Kolumbien mich stets sicher gefuehlt habe, dass aber nicht zu vergessen ist, dass im gesamten Land nachwievor gewaltvolle Konflikte ausgetragen werden, dass nachweivor unzaehlige Menschen und Familien aufgrunddessen fluechten muessen bzw. vertrieben werden und/oder in Armut leben. Als Touristin bleibt man, bis auf Erzaehlungen, relativ fern von dieser Seite Kolumbiens, welche leider immer noch in weiten Teilen Realitaet und Alltag der Menschen ist. 

Weiter gings von Mocoa in Richtung der Grenze Ecuadors, auf einer Strasse die hoch in die Berge hinauf, durch Nebelwaelder fuehrt. Man sagt, es sei die gefaehrlichste Strasse Kolumbiens, auch "Trampolin des Todes" genannt. Mir ist nichts passiert... hab die Fahrt eingequetscht in einem Collectivo zwischen Fahrer und Beifahrer verbracht und bin sicher an der Grenze in Ipiales gelandet. Dort machte ich noch einen kurzen Abstecher zum Santuario de las Lajas...




Weiter nach Ecuador, nochmal auf den Markt von Otavalo, und Quito. Von hier aus mit dem Flugzeug nach Lima/ Peru... was fuer ein toller Flugtag. Beim Start war die Sicht in Quito so kristallklar, dass ma die umliegenden Vulkane sehen konnte... Bei der Ueberquerung Nordperus war vom Flugzeug aus zu sehen, wie sich die maechtige Cordillera Blanca von der Kueste aus bis ins Landesinnere von Peru entfaltet... Wahnsinn...




Lima... Grossstadt, staubig, trocken. Gleich nette Leute kennen gelernt und am 2. Tag raus aus der Stadt (das halt ich gar nicht lang aus) an einen Strand. Viel gibts nicht zu erwaehnen zu Lima, ausser, dass ich am Gruendonnerstag dort war (u.A. im Inquisitionsmuseum ) und Zeugin wurde von Osterwahnsinn hier. Ostern wird hier mehr gefeiert als Weihnachten, und demnach werden die Palmbuschen am Gruendonnerstag von Kirche zu Kirche gezahrt (man sollte angeblich am Gruendonnerstag in 10 versch. Kirchen beten) ... eine dementsprechende Hektik herschte in in der Grossstadt.

Weiter von Lima nach Arequipa, Suedperu... das Land der Canyons. Hier kam ich zufaellig drauf dass Matze und Caro auch in der Stadt sind. So gab es erstmals ein paar Tage mit ergiebigen Brunch,Tratsch, sich die Baeuche am Markt vollschlagen, Pisco Sour trinken und nette Leute kennen lernen.



Waehrend Caro schon in La Paz Matze und ich machten uns dann am Montag auch zu einem 3 taegigen Trek im "Colcha Canyon"... welcher sich 6 STunden entfernt von Arequipa liegt. Mit dem Bus gings erstmal drueber ueber einen Pass hoeher als 4500 Meter... endlose Weite... in Sichtweite nur Berge ueber 5000 Hoehenmeter ... Alpacaherden und Steppe... Quinoaplantagen ... Frauen in von oben bis unten bunt bestickten Kleidern... das ultimative Andenfeeling hat mich eingeholt! 




Am ersten Wandertag gings erstmal 3 Stunden abwaerts in den riesigen Canyon. Dort uebernachteten in einem einfachen Guesthouse ohne Strom, mit Kokatee zum Fruehstueck ... das staerkte fuer die 7 stuendige Wanderung durch die Pamper, vorbei an Kakteen (die Stacheln der suessen Kaktusfrucht stecken uns jetzt noch in den Fingern) mit atemberaubenden Ausblicken... entlang am abschuessigen Weg durch tiefe Schluchten. Wir begegnetnen kaum Menschen, spazierten durch Doerfer, welche jur zu Fuss bzw. mit Eseln durch einen 5 stuendigen Marsch erreichbar sind... wundervoll abgeschnitten. 
Die 2. Nacht verbrachten wir in einem Guesthouse quasi im Heustadl. Jedoch gab es heisse Quellen direkt am Flussbeet, was irrsinnig heilsam fuer unsere mueden Gebeine war.







Ja und wie der Matze sagt "Man isch erscht am Gipfel, wenn man wieder unten isch" so gilt das fuer einen Canyon ... "Man ist erst im Canyon wenn man wieder oben is"...
d.h. wir gingen frueh zu Bette, denn die Wanderung nach oben, also 1200 Hoehenmeter Anstieg, begann zeitig am Tag 3. Es war Anstrengend und wunderschoen... und wir wuerden damit belohnt, dass wir kurz vor dem Ziel 3 Kondoren sichteten... sie segelten  direkt ueber uns, und es bleibt einen kurz mal der Atem weg, wenn einer der groessten Raubvoegel der Welt ueber dir kreist...




soweit so gut.

Heute oder morgen gehts fuer mich weiter und ich werde ein bisschen in die Kultur der Inka eintauchen... auf gehts nach Cusco und zum Machu Pichu... freu mich drauf und schick euch ganz liebe Gruesse

eure Kristin